Seit fast dreißig Jahren arbeiten TAGWERK und der Obergrashof erfolgreich zusammen.
Wer:
Die Frage nach dem Wer ist beim Obergrashof gar nicht so leicht zu beantworten, weil der Bio Betrieb ein Gemeinschaftsprojekt ist. Natürlich gibt es Menschen, die die Fäden in der Hand halten. Dazu zählen Julian Jocobs, Peter Stinshoff und Thomas Girgnhuber. Schon von Beginn, als Julian Jacobs die rechtliche und wirtschaftliche Verantwortung für den Obergrashof übernahm, wurde die Vision von einem Hof als Gemeinschaft verwirklicht. Gemeinsam mit den MitarbeiterInnen werden Ideen und Konzepte entwickelt. Gleichzeitig wird gemeinsam 'erlebt': bei Festen, Vorträgen, kulturellen Aktionen oder Workshops.
Wo?
Der Obergrashof ist eine Oase, allerdings eine arbeitsintensive. Der Bio Betrieb liegt zwischen Dachau und Oberschleißheim, gleich am Naturschutzgebiet Schwarzhölz und nur rund 25 Kilometer vom Münchner Marienplatz entfernt.
Das Besondere
Auf den Feldern gedeiht eine enorme Vielfalt an Gemüse und Salaten. Grüne und rote Salate, Gelbe Rüben, Fenchel, Kohlrabi, Rettiche, Zucchini, Spinat, Kürbis usw. – die ganze Palette heimischer Gemüsearten. Zur Bodenbearbeitung wird ein spezieller, bodenschonender Pflug eingesetzt: der Turiel-Häufelpflug. Und zwischen den Beeten sind Blühstreifen. Sie schützen vor Winderosion und bieten Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleinsäuger. Für einen Demeter-Hof, der auf biologisch-dynamische Weise arbeitet, ist dies ganz wichtig: Hierbei werden natürliche Kreisläufe mit Hilfe von Antagonisten und Protagonisten erzeugt. Was im konventionellen Anbau mit chemischen Mitteln erzwungen werden kann, wird am Obergrashof mit viel Fingerspitzengefühl und Rücksicht auf die natürlichen Mechanismen umgesetzt. Ein deutlicher Mehraufwand, der es wert ist! Denn als wichtiger Lieferant von Demeter-Qualitätsfrischgemüse in der Münchner Region ist die Gärtnerei Obergrashof schon seit Jahren ein Garant für beste Qualität. Auf dem Obergrashof leben Murnau-Werdenfelser Rinder. Diese alte Rasse ist vom Aussterben bedroht, hat aber die besten Eigenschaften, in unserer Region zu leben. Sie sind Teil des geschlossenen Hofkreislaufs. Ihr Mist wird kompostiert und als organischer Dünger wieder auf die Felder ausgebracht.
Der Obergrashof beschäftigt sich aber auch mit der Zukunft. So werden samenfeste Sorten kultiviert und robuste Samen über Selektion entwickelt. Beides dient dem Zweck, Saatgut herzustellen, das auf natürliche Weise und robust unter den hiesigen Lebensbedinungen wachsen kann und unabhängig von Saatgutkonzernen macht.
Die Bewirtschaftung
Auf rund 100 Hektar Freiland- und 1500m² Gewächshausfläche wächst Demeter-Gemüse für den Frischmarkt. Dank der großzügigen Flächen sind weitgestellte Fruchtfolgen möglich. Das verringert den Krankheits- und Schädlingsdruck. Blühstreifen, Beeren- und Wildfruchthecken vernetzen die Ackerflächen mit der umgebenden Landschaft, schaffen Vielfalt und Lebensraum für zahlreiche Lebewesen. Über 50 Gemüsearten findet man auf den Feldern des Obergrashof. Wesentlicher Aspekt der Bewirtschaftung sind Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit. Der Strom kommt zu 100 Prozent aus regenerativen Energien. Ein Brunnen reduziert den Trinkwasserverbrauch um 75 Prozent. Die Gewächshäuser beheizt bei Bedarf eine Flüssiggasbrennwerttherme. Die Düngerwirtschaft ist ein nahezu geschlossener Kreislauf. Möglich machen diese Bewirtschaftung rund 25 MitarbeiterInnen, 25 Saisonkräfte und 8 Auszubildende.
Neben dem Gemüseanbau steht der Obergrashof auch für eine umfangreiche Bauernhofpädagogik. Von Kindergartenkindern über Lehrlinge bis zu Berufskollegen kommen viele Interessierte ins Dachauer Moos zu diesem Demonstrationsbetrieb, der Mitglied im Netzwerk Erlebnisbauernhöfe ist. Durch das vielschichtige Engagement ist viel Bewusstseinsbildungsarbeit geleistet worden, von der alle in der Branche profitieren.
Ein großer Teil der Produkte aus biologisch-dynamischen Anbau vermarktet der Obergrashof in München. Auch TAGWERK ist ein langjähriger Partner.
Auch als Züchter hat sich Julian Jacobs einen Namen gemacht. In Zusammenarbeit mit dem Verein Kultursaat e.V. entwickelt er gemeinsam mit Urban Ewald samenfeste Gemüsesorten, also solche, die man – im Gegensatz zu den inzwischen marktbeherrschenden Hybridsorten – immer wieder nachbauen kann. Diese Züchtungsarbeit erfordert viel Geduld und Idealismus. „Sorten sind Kulturgut“, so Julian Jacobs. „Sie müssen der Menschheit zur Verfügung gestellt werden. Nur so verhindern wir Abhängigkeiten und sichern unsere Nahrungsgrundlagen.“
Qualitätszertifikate
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