Biolandhof Keil – arbeitsreiche Idylle an der Donau

Wo:

Der Weg entlang der Donau zum Biolandhof Keil in Niederbayern führt durch eine wunderschöne Landschaft. Felder, Wiesen und Wald säumen die Strecke in das kleine Dorf Kapfelberg. Dort liegt der Hof. Gleich neben der Einfahrt ist ein schönes altes Wohnhaus. Seine Grundmauern stammen noch aus dem 13. Jahrhundert. Die Familie führt den Betrieb seit Generationen.

Die Historie:

Sepp Keil übernahm den Hof von seinem kinderlosen Onkel. Bis dahin war er konventionell bewirtschaftet. Nach der Übernahme ließ Sepp Keil seinen Betrieb biozertifizieren. Er wollte anders wirtschaften. „Ökologischer Landbau ist für uns keine Vermarktungsstrategie, sondern echte Überzeugung“, so der Biolandwirt. „Hochwertige Lebensmittel zu produzieren, die frei von Rückständen sind, ist für uns ein wichtiger Grund.“ Der zweite Grund ist der aktive Klima-, Wasser- und Bodenschutz. Sepp Keil uns seine Frau Beate wollen eine enkeltaugliche Zukunft mitgestalten.

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Bio Spargel von der Spargel-Insel:

Bis heute ist der Biolandhof Keil der einzige Bio Spargelbauer im Gebiet Abensberg. Auf 25 Hektar wächst das Gemüse, begünstigt vom feinsandigen, mineralstoffreichen Donauschwemmland. Spargel-Insel nennen die Keils dieses Gebiet. Der Name hängt mit der Lage zusammen. Beim Ausbau des Rhein-Main-Donau-Kanals wurde ein Kanal angelegt. Zwischen diesem Kanal und der Donau hat ist eine Insel entstanden und dort wächst Spargel. Er ist eine Wüstenpflanze und kann bis zu 10 Metern tiefe Wurzeln entwickeln. Deshalb machen Überschwemmungen dem Spargel nichts aus.

Sepp Keils Entscheidung, Spargel anzubauen entstand aus einer Not. Der Bio Landwirt hatte einen Acker, auf dem nichts wirklich wuchs. Er versuchte es mit Spargel. Als es an die Ernte ging, bat er seinen Schwager um Hilfe. Die beiden machten sich an die Arbeit. Als sie die erste Reihe geerntet hatten, mussten sie feststellen, dass am Anfang der Reihe schon wieder neuer Spargel geschossen war. Da war Sepp Keil klar: Ich werde Spargel anbauen.

„Spargelanbau ist eigentlich relativ einfach“, erklärt Beate Mayer, die Frau von Sepp Keil und berichtet von den Besonderheiten im Bioanbau. „Die Erträge sind halt deutlich niedriger als im konventionellen Anbau. Der Spargel ist zwar eine Wüstenpflanze, aber reagiert sehr gut auf die Gabe von mineralischem Stickstoff. Den nutzen wir im Bio Anbau nicht. Deshalb ist der Ertrag geringer. Zudem müssen wir den Bio Spargel in weiten Reihen anpflanzen, damit der Spargel keine Pilzerkrankungen bekommt. Es muss immer ein leichter Wind durch die Anlagen gehen können, damit er schnell abtrocknet, auch wenn es einmal geregnet hat.“

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Bio Erdbeeren brauchen viel Aufmerksamkeit:

Spargel ist aber nicht die einzige Feldfrucht, die auf den insgesamt 150 Hektar Fläche des Biolandhofs Keil wachsen. Vier Hektar sind für süße, rote Früchtchen reserviert: Bio Erdbeeren! Dabei zeigt sich, dass Sepp Keil und seine Frau Meister ihres Fachs sind. „Erdbeeren in Bio Qualität anzubauen, ist eine Herausforderung“, so Sepp Keil. „Die Pflanzen sind empfindlich und anfällig für Krankheiten.“
Auf dem Acker ist die Graufäule die größte Gefahr für die Erdbeeren. Dieser Pilz breitet sich bei warmem, feuchtem Wetter sehr schnell aus. Im Bioanbau wird er mit einem Antagonisten, also einem anderen Pilz, bekämpft. Den muss man frühzeitig erkennen.
„Die Bioerdbeere wächst am besten im geschützten Anbau, das heißt Folien- oder Minitunnel“, berichtet Beate Mayer. „Im Freiland braucht man Glück. Ein großer Regen und die Ernte ist vorbei. Das ist sehr riskant. Aber der Geschmack und der Umweltschutzaspekt bei regionalen Bio Erdbeeren überwiegt einfach alles.“
Ist die Bio Erdbeere einmal geerntet, muss es zügig gehen. Sie braucht eine schnelle, frische Vermarktung mit durchgehender Kühlkette.

 

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Power Duo:

Spargel und Erdbeeren passen wunderbar zusammen. Sie ergänzen sich erntetechnisch perfekt. Geht der Spargel im Ertrag zurück, nimmt die Erdbeere zu. So ist der Betrieb gleichmäßig ausgelastet. Zur Ernte kommen rund 45 rumänische Erntehelfer auf den Hof, viele schon seit Jahren immer wieder. Die Frauen und Männer ernten, waschen, wiegen, packen und tun alles, was sonst noch zur Erntearbeit gehört. Vier dauerhafte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterstützen Sepp Keil und Beate Mayer bei ihrer Arbeit. Hinzu kommen saisonale Mitarbeiter, die an den Ständen arbeiten und die Ernte in den Handel transportieren.

Die Saisonmitarbeitenden:

Auf der Spargel-Insel fühlen sich die Saisonkräfte daheim. In jedem Jahr kommt derselbe Mitarbeiterstamm aus Rumänien. Die Fluktuation ist gering. Vier Häuser stehen den Männern und Frauen im Dorf zur Verfügung. Jeweils zwei teilen sich ein Zimmer. Auf jeder Etage nutzen die Erntehelfer und -helferinnen eine eigene Küche und ein Bad. Die Unterkünfte sind einfach, aber sauber und zweckmäßig. 7,50 Euro kostet die Übernachtung.
Natürlich gilt das Arbeitsschutzgesetz: 8,5 bis 9 Stunden Arbeitszeit mit einer langen Mittagspause von 12 - 13.30 Uhr. Mineralwasser wird kostenlos gestellt. Am Feld sind WC Kabinen.
Zweimal in der Woche zahlen Sepp Keil und Beate Maier Vorschüsse aus. Die Mitarbeitenden nutzen die Firmenbusse zum Einkauf. Gezahlt wird der Mindestlohn plus Leistungszulage. Alle Saisonkräfte sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt oder bei einer Erntehelferversicherung angemeldet. Das ermöglicht jederzeit den Besuch eines Arztes und wird bei Bedarf auch in Anspruch genommen.
Es ist ein soziales Miteinander auf der Spargel-Insel. Die meisten Erntehelfer kennen sich und verbringen ihre freie Zeit miteinander bei Musik und Gesprächen. Sie fühlen sich wohl auf der Spargelinsel.

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Die Philosophie:

Natürlich wachsen auch andere Früchte auf den Feldern. Dazu gehören neben den Sonderkulturen grüner und weißer Spargel sowie Erdbeeren auch Zuckerrüben, Erbsen, Soja, Getreidesorten, Triticale und Kleegras. Als Bioland-Betrieb hält Sepp Keil Fruchtfolgen ein, die den Boden schützen und stärken. Der Bio Landwirt und seine Frau tun viel für ihre Äcker. „Wir betrachten den Boden nicht nur als Gefäß“, bestätigt Beate Mayer. „Wir bauen unsere Böden auf. Dazu gehört die Fruchtfolge mit verschiedenen Kulturen, die Düngung mit Kompost und die Rückgabe von Pflanzenrückständen in den Boden.“

Auf dem Biolandhof Keil wird mit großer Überzeugung auf ökologische Weise gewirtschaftet. „Wir glauben, dass es möglich ist, wertvolle Lebensmittel zu einem Wert anzubieten, der ihnen gerecht wird. Und wir glauben, der Ökolandbau ist die Antwort auf viele Fragen, die wir uns stellen!“

Qualitätszertifikate:

                    

Weiter Infos unter: spargel-insel.de

 

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